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5 Leitsätze, die deinen Blick auf Konflikte verändern

1. „Alles, was du sagst, bist du selbst.“

Dieser Satz erinnert uns daran, dass jede Aussage, die wir machen, einen Teil unserer Persönlichkeit offenbart. Auch wenn wir über andere sprechen oder Kritik äußern, geben wir dabei immer ein Stück unserer eigenen Gedankenwelt preis. Wenn wir das verinnerlichen, wird deutlich: Ein Vorwurf sagt oft mehr über mein Gegenüber aus als über mich selbst. In Konflikten hilft uns diese Erkenntnis, Angriffe weniger persönlich zu nehmen und das Verhalten des Gegenübers als Selbstoffenbarung zu verstehen.

2. „Jedes Verhalten ist der Versuch, ein Bedürfnis zu erfüllen.“

Marshall Rosenberg, der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation, betont: Hinter jedem Verhalten steckt ein Bedürfnis. Wenn jemand aggressiv wird, könnte das ein Versuch sein, Sicherheit, Gehör oder Respekt zu erlangen. Es ist möglich und Not-wendig, das Bedürfnis des Gegenübers zu respektieren, auch wenn wir das Verhalten ablehnen. Diese Trennung ermöglicht es uns, im Konflikt Verständnis für das Bedürfnis zu zeigen, während wir verletzendes Verhalten ablehnen. So entsteht eine Grundlage, geprägt von Verständnis, auf der wir gemeinsam nach einer Lösung suchen können.

3. „Verstehen wollen heißt nicht einverstanden sein.“

Besonders in hitzigen Debatten ist es wichtig, die Absicht zu verstehen, ohne automatisch zustimmen zu müssen. Wenn wir versuchen, die Hintergründe eines Standpunkts oder Verhaltens zu finden, haben wir die Chance, konstruktiv auf die Wurzel des Problems einzugehen. Es ist im Grunde die Perspektive einer Reporterin / eines Reporters. Indem wir verstehen wollen, zeigen wir Respekt für die Perspektive des Gegenübers, ohne dabei Rückzugs- oder Angriffsverhalten zu provozieren. Gleichzeitig können wir an unseren Überzeugungen und unseren Werten festhalten. Das Verständnis bringt uns näher an eine friedliche Lösung.

4. „Ein Nein nach außen ist ein Ja nach innen.“

Wenn jemand „Nein“ sagt, zeigt das, dass er ein inneres Bedürfnis schützen will. Ein „Nein“ ist oft ein „Ja“ zu etwas Wichtigem – sei es beispielsweise Sicherheit, Respekt oder Raum für persönliche Entfaltung. Wenn wir uns in Konflikten das „Ja“ hinter einem „Nein“ bewusst machen, können wir besser nachvollziehen, was das Gegenüber schützt oder erreichen will. Genauso wichtig ist es, selbst ein „Nein“ zu äußern, wenn eigene, wichtige Bedürfnisse gefährdet sind. Manchmal haben Menschen den Eindruck, dass ein „Nein“ unhöflich sei. Dabei beinhaltet ein „Nein“ das Ja zum Leben und eine große Portion Ehrlichkeit. Wie Friedemann Schulz von Thun gerne sagt: Zu friedlich und zu höflich, das ist. »friedhöflich«.

5. „Ich weiß, dass ich nicht weiß.“

Dieser Leitsatz, von Sokrates, fordert uns auf, neugierig und offen im Dialog zu bleiben. Oft glauben wir, unser Gegenüber zu „kennen“ oder seine Beweggründe sehr schnell verstanden zu haben – und schließen damit unsere Schublade. Doch jeder Mensch ist wie ein Buch, das wir Kapitel für Kapitel entdecken können. Wenn wir unsere vorgefassten Meinungen ablegen, bleiben wir im Gespräch flexibel und sind bereit für Überraschungen, die uns auf neue Lösungswege bringen können.

Ich wünsche dir, dass diese fünf Leitsätze dir in schwierigen Situationen als Orientierung dienen. Und wenn du neugierig bist, noch mehr über das Lösen von Konflikten zu lernen, schau gerne hier in unsere Weiterbildungsmöglichkeiten rein. Ob du Konflikte als Herausforderung oder Last empfindest – hier bist du richtig, um wertvolle Aha-Momente zu erleben.

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