In dieser Podcastfolge gehe ich einer viel und heftig diskutierten Zuschreibung mit dem Ansatz einer verstehensorientierten und professionellen Haltung aus der Konfliktklärung auf den Grund. Dabei möchte ich die Würdigung individueller Schutzstrategien hochhalten. Ein Mensch, der einen anderen Menschen als Arschloch versteht, das nie aufhören wird, sorgt damit für die notwendige Distanzierung und erfüllt sein eigenes Schutzbedürfnis. Es geht mir also nicht darum, Verhaltensweisen in richtig und falsch einzuteilen. Vielmehr geht es mir um die Sehnsucht, mit allen Menschen in Verbindung treten zu können, sofern wir uns darauf einlassen wollen und können. Abhängigkeitsverhältnisse, in denen wir einem gewalttätigen Gegenüber ausgeliefert sind, bedürfen vor allem des individuellen Schutzes. Wenn ich dieses Thema anspreche, dann von einem neutralen, nicht verletzten Standpunkt aus. Als neutrale Person, die Konflikte begleiten und zur Klärung beitragen möchte. Verständnis auf beiden Seiten zu ermöglichen, ist eines meiner wichtigsten Anliegen. Auch wenn das Verstehen im ersten Moment noch keine Lösung bringt, so ist es doch ein Teil der Lösung für ein respektvolleres Miteinander, aus dem sich mit der Zeit konkrete Lösungen entwickeln können. Einem Menschen ohne Verständnis zu begegnen, führt hingegen zu einer Verhärtung der „Fronten“. Mir geht es um den Ansatz: Verstehen bedeutet nicht einverstanden sein. Mit diesem Ansatz haben wir die Chance, hinter einem vermeintlichen Arschloch den Menschen mit seinen Erfahrungen und Bedürfnissen zu sehen und einen Raum zu öffnen, in dem verletzendes Verhalten abgelehnt und Lösungen gestaltet werden können, die das Zusammenleben wieder friedlicher und schöner machen.
Kurz: Ich lehne dein verletzendes Verhalten ab und bleibe gleichzeitig offen für deine unerfüllten Bedürfnisse. Lass uns gemeinsam schauen, wie du dir deine Bedürfnisse verletzungsfrei erfüllen kannst.
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